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Mein Rosazea Tagebuch – die Laserbehandlung

Meine Hautärztin hat mir nach der Rosazea-Diagnose erst Medikamente und dann eine Laserbehandlung empfohlen. Auch wenn ich von vielen Patient*innen gehört habe, dass ihnen das Lasern persönlich nur kurz geholfen hat, bin ich trotzdem hingegangen.

Der Laser soll erweiterte Äderchen im Gesicht beseitigen und zu einer Verringerung der Gesichtsrötungen führen. Die Laser-Saison geht von Oktober bis April, dann wird die Sonneneinstrahlung zu hoch. Mein Termin fand Ende März statt – also kurz vor knapp 🙂

Noch einmal zur Erklärung: Couperose und Rosazea werden oft miteinander verwechselt oder als das Gleiche bezeichnet. Tatsächlich gibt es Unterschiede:

Couperose ist eine Gefäßerweiterung, die sich durch Rötungen im Gesicht und Dekolleté bemerkbar macht. Couperose kann die Vorstufe zu Rosazea sein, muss es aber nicht.

Rosazea ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung, die chronisch verläuft. Die Ursache ist nicht bekannt. Typisch sind rote Flecken, sichtbare Äderchen („Teleangiektasien“) und je nach Grad der Schwere erweiterte Poren, Pusteln und Schwellungen. Die Beschwerden treten in Schüben auf, die durch unterschiedliche Trigger ausgelöst werden. Das können Stress, Zucker, Fleisch, Alkohol und Kaffee sein. Aufgrund der Entzündung kommt es zu einer Überbesiedelung der Haut mit Demodex-Milben.

Meine Strategie ist es deshalb so gut wie möglich Stress vorzubeugen, mich konsequent gesund zu ernähren und dafür zu sorgen, dass die Äderchen nicht immer größer werden.

Die empfohlenen zwei Laserbehandlungen habe ich selbst gezahlt: Zwei Sessions bei Dr. Delia Letizia Francia (eigentlich auf Männer spezialisiert, behandelt aber natürlich auch Frauen und ich liebe sie!) im Hy Studio in Berlin haben jeweils 250 Euro gekostet. Sie hat mir das halbe Gesicht, also Wangen und Nasenbereich, behandelt.

Wie wirkt eine Laserbehandlung? Lichtimpulse werden auf die betroffenen Hautareale gesetzt. Bei einer hohen Temperatur wird eine Blutgerinnung erzielt. Die erweiterten Äderchen verschließen sich; werden also verödet. Durch einen weißen Blutzelltyp werden die Restbestandteile des Blutes im Körper abgebaut. Ein paar Tage später ist die Verbesserung des Hautzustandes erkennbar.


Dieser Laser wurde bei mir verwendet: IPL – das steht für „Infrared Pulsed Light“. Laut aktuellen Leitlinien sollte man mindestens zwei Sitzungen machen, je nach Ausprägung der Rosazea. IPL verwendet kontrolliertes Licht in bestimmten Wellenlängen, um die durch die Erkrankung verursachten Entzündungen, Rötungen, Pickel und ungleichmäßigen Hauttöne zu lindern. Dieses Gerät hat nichts mit den Dingern für die Heimanwendung gegen Haarwuchs zu tun und kann nur von eine*r*m Hautärzt*in, Fachärzt*in für Ästhetische Medizin o.ä. angeboten werden.

Vor dem Treatment habe ich eine Betäubungscreme ins Gesicht bekommen, die 20 Minuten einwirken musste. Die Laserbehandlung an sich dauert nur 10 bis 15 Minuten. Danach bekam ich eine Tuchmaske mit Hyaluronsäure und eine spezielle Hautpflege für zu Hause. Make-up und anstrengenden Sport sollte ich vermeiden, Saunabesuche und Facials waren ebenfalls tabu.  Zwei Tage später musste ich Gesicht mit einem Konjac Schwamm reinigen, um die Zellerneuerung anzukurbeln. Das war’s schon!

Wichtig ist es, tagsüber einen hohen Sonnenschutz mit LSF 50 aufzutragen, da die Haut nach der Laserbehandlung sehr empfindlich ist. Sonnenschutz gilt für Rosazea-Patient*innen IMMER, nicht nur nach einer Laserbehandlung.

Die zweite Laserbehandlung war intensiver als die erste. Ich hatte circa eine Woche lang rote Flecken im Gesicht. Der Effekt war danach schnell sichtbar: ein feines Hautbild und weniger Äderchen. Allerdings werden irgendwann andere Äderchen sichtbar. Daher setze ich weiterhin so streng wie möglich auf meine Routine und Ernährung. Im nächsten Winter werde ich wieder zum Lasern gehen – um weiteren Rötungen vorzubeugen.

Mein Fazit: Ich würde die Laserbehandlung wieder machen, weil meine Haut feiner wirkt und weniger gerötet ist. Eine dauerhafte und einzige Lösung für Rosazea ist es meiner Meinung aber nicht, wenn man nicht auch den Lifestyle, Ernährung und Pflege umstellt.

Mein nächster Test: die LED-Maske für zu Hause!

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